Zora Schöpflin ist zweifache Shotokan Europameisterin
Bericht by Laura Mitello / Melanie Zaugg
Am vergangenen Wochenende vom 2. bis 4. Dezember 2022 kämpften Zora Schöpflin, Laura Mitello, Celina Bachmann, Tobias Müller und Jan Haag in Winterthur mit dem SKR-Kader um die Karate-EM-Medaillen. Julie Stevens war mit der deutschen Karate-Mannschaft vor Ort.
Wenn neugierige Besucher zu Fans werden.
Bereits am Freitag, dem ersten Wettkampftag sorgte die 35. Shotolan-Karate Europameisterschaft (kurz ESKA EM) für viel Aufsehen und viele Zuschauer. So kam es auch, dass junge Schülerinnen und Schüler aus Winterthur Jan Haag in der Kategorie «Cadet Men Individual Kata» anfeuerten. Er führte seine «Katas» präzise und kraftvoll aus und kämpfte sich unter die besten acht Teilnehmer. Ab dieser Runde werden Katas einzeln vorgetragen und mit Noten von den Schiedsrichtern bewertet. Jan Haag präsentierte die Kata «Enpi» und erreichte den 6. Platz von insgesamt 26 Teilnehmern in seiner Kategorie. Noch weiter oben auf die Rangliste schaffte es Julie Stevens, die sich in der Kategorie «Cadet Ladies Individual Kata» die Bronzemedaille holte. Für Celina Bachmann war es die erste Europameisterschaft, und sie kämpfte sich gleich unter die Top-Zehn-Teilnehmerinnen in der Kategorie «Cadet Ladies Individual Kumite».
Medaillen-Regen ohne Ende
Samstag
Besonders aufgefallen an der diesjährigen Europameisterschaft ist Zora Schöpflin! Gleich zu Beginn in der Kategorie “Junior Ladies Individual Kumite” besiegte die Sportlerin vom Karatekai Basel die Favoritin aus Tschechien und gewann danach einen Kampf nach dem Anderen. Lauter «Hopp Schwiiz-Rufe» waren in der gesamten Halle zu hören, sogar von anderen Nationen. Als Zora sich ins Halbfinale kämpfte, stieg die Spannung, und die Jubelrufe wurden immer lauter. Denn ihre Gegnerin war keine Unbekannte. Die EKF Cadet-Europameisterin von 2019 Hanna Devigili aus Österreich war es, gegen die Zora Schöpflin antrat und jede Menge Geduld zeigen musste. Als es immer lauter wurde in der Halle, und die Stimmen der meisten Zuschauer ans Limit gefordert, siegte Zora und kam ins grosse Finale. Dort wurden glücklicherweise die Stimmbänder der Zuschauer geschont, denn die Schweizerin entschied den Kampf gleich zu Beginn mit einem Blitzsieg (Ippon) für sich. Zora Schöpflin erkämpfte sich den Heimsieg, brachte die gesamte Halle zum Mitfiebern und amtiert nun als Europameisterin.
Laura Mitello kämpfte in derselben Kategorie und erlangte den 9. Platz. Später traten die beiden Basler Teamkolleginnen mit Celina Bachmann und Selin Bagderelli aus Schötz (LU) an zur Verteidigung ihres Europameisterinnen-Titels von 2019 in der Kategorie «Junior Team Kumite Ladies». Leider war dies nicht erfolgreich. Bei der ersten Begegnung trafen die Schweizerinnen auf die Spanierinnen und gewannen alle drei Runden. Später traf das Schweizer-Team auf bekannte Gesichter aus England und verlore leider diese Begegnung. Zora Schöpflin, Laura Mitello, Selin Bagderelli und Celina Bachmann erreichten den 3. Platz.
Ebenfalls in einer Team-Kategorie erkämpfte sich Julie Stevens mit ihren Kolleginnen aus Deutschland die Silbermedaille in der Kategorie «Junior Ladies Team Kata».
Harte Arbeit zahlt sich aus!
Sonntag
Tobias Müller trat mit seinen beiden Team-Kollegen Mike Hunziker (KC Horriwil) und Benjamin Lüthi (ASVZ) in der Kategorie «Senior Men Team Kata» an. Schon das gesamte Jahr über trainierte das Schweizer Herren Kata-Team intensiv und erreichte viele Erfolge national sowie auch international. Das harte Training zahlte sich aus; die drei Herren erreichten das Finale der Europameisterschaft! Im Finale liessen sie nicht locker und führten gemeinsam die Kata «Unsu» auf. Tobias Müller, Mike Hunziker und Benjamin Lüthi erkämpften sich die Bronzemedaille und kamen so zu einem krönenden Abschluss ihrer diesjährigen erfolgreichen Wettkampfsaison.
Zora Schöpflin konnte an ihre Leistungen vom Vortag anknüpfen und erreichte zusammen mit Selin Bagdarelli (Schötz), Diellza Seidijaj (KC Biel) und Alma Polozani (KC Biel) in der Kategorie «Senior Ladies Team Kumite» wiederum den Final. Der Gegner war auch hier ein Team aus England. Diesmal hatten die Schweizerinnen die bessere Taktik und liessen ihren Gegnerinnen keine Chance. So holten sie sich verdient den Europameistertitel.
Die detaillierte Ergebnisliste befindet sich hier.
Martine Ryff, Melanie Zaugg, Bernhard Strasser, Erik Sütterlin und Christian Sprecher waren als Sportdata- und Shiai Jo-Helfer im Einsatz. Marcel Bachmann war mit am Zentraltisch, Christian Mundwiler als Schiedsrichter. Ulrich Schurr hatte fast die wichtigste Aufgabe, er war als Arzt mit vor Ort.
ein paar Impressisonen vom Wettkampf
Weitere Fotos gibt es hier.